Die logistische Weltsituation ist seit Jahren schwierig und beeinflusst die Seefracht und ihre aktuelle Lage. Erst die sonderbaren Blüten, welche die Corona-Pandemie zum Treiben brachte, als ein Nachfrage-Hoch auf fehlende Mittel, überlastete Kapazitäten, geschlossene Häfen und auf einen verstopften Suezkanal traf. Und kaum, dass sich diesbezüglich eine Entspannung für die Seefracht und ihre aktuelle Lage sowie für die Weltkonjunktur abzeichnete, fing der Russisch-Ukrainische Krieg an. Nun kommen zudem Vermutungen über die Zuspitzung der außenpolitischen Fronten zwischen China und den USA hinzu – jüngst befeuert durch Joe Bidens Ansage, die Chip-Produktion bzw. ihre zuarbeitenden Industrien künftig innerhalb der USA etablieren und Exporte nach China diesbezüglich unterbinden zu wollen. Das Ganze wird aus Sicht der Presse auch als politische Reaktion auf chinesische Drohgebärden in Richtung Taiwan gedeutet. Was bedeutet das für die Seefracht und ihre aktuelle Lage?
Jeder chinesische Militärangriff auf Taiwan hätte größere Auswirkungen auf die globalen Handelsströme sowie auf die Seefracht und ihre aktuelle Lage als der Ukraine-Krieg. Dieser würde zu einem weitreichenden Mangel an Halbleiterchips führen. Russlands Invasion in der Ukraine im Februar hat zu steigenden Benzinpreisen, Rohstoffpreiserhöhungen allgemein und Lebensmittelexportverboten geführt, was wiederum zu Hungersnöten in ärmeren Ländern geführt hat. Wenn China Taiwan angreifen würde, könnten die potenziellen Störungen schlimmer sein, da die Welt bei Chips, die in Elektrofahrzeugen und Mobiltelefonen verwendet werden, auf Taiwan angewiesen ist. Die Unterbrechung internationaler Lieferketten, Störung der internationalen Wirtschaftsordnung und die Gefahr weitreichender Folgen wären viel größer als jene, die durch den Ukraine-Konflikt ausgelöst wurde. Bei vielen Computern und anderen elektronischen Geräten gäbe es weltweit einen Versorgungsengpass und die Seefracht und ihre aktuelle Lage würde sich diesbezüglich zuspitzen. Die Regierung von Taipeh hat zwar keine Anzeichen für einen bevorstehenden Angriff aus China gemeldet, aber Journalberichte machen aufmerksam darauf, dass Taiwan seine Alarmstufe seit Beginn des Ukraine-Krieges erhöht hat und Vermutungen zufolge misstrauisch gegenüber Pekings Absichten ist.
Fraglich ist, wie wahrscheinlich ein Angriff der Chinesen auf Taiwan, welcher die Seefracht und ihre aktuelle Lage beeinflussen würde, wirklich ist. Peking hat diesbezüglich immer sehr ambivalent agiert. Die chinesische Regierung sagt laut Presseberichten einerseits, sie wolle eine „friedliche Wiedervereinigung“, behält sich aber „andere Optionen“ für Taiwan vor, das sie als chinesische Provinz betrachtet. Eine Ansicht, welche die demokratisch gewählte Regierung in Taipeh klar ablehnt. Taiwan dominiert den Weltmarkt für die Produktion der fortschrittlichsten Chips und seine Exporte beliefen sich im vergangenen Jahr auf 118 Milliarden US-Dollar, wie die Daten zeigten. Ein Anteil von 40 % der Exporte geht nach China, sodass es für die Chinesen selbst sowie für die Seefracht und ihre aktuelle Lage überaus disruptiv wäre, Taiwan anzugreifen. Doch wie sehr kann man sich darauf verlassen? Die russische Invasion war auch immerhin das erste Mal in der Geschichte des 27-jährigen Welthandelswächters, dass ein WTO-Mitglied in ein anderes einmarschiert. Das WTO-Gremium hofft, ein Paket von Vereinbarungen zu erreichen, einschließlich der Ernährungssicherheit, um die angespannte aktuelle Seefracht Situation diesbezüglich zu verbessern, aber die durch den Krieg verursachten Spannungen könnten dies schwieriger machen, sagen Handelsquellen. Die WTO ist eine der wenigen multilateralen Organisationen, in denen China und Taiwan Seite an Seite arbeiten. Taiwan wird bei der WTO als „Chinesisch Taipei“ bezeichnet.
Die Exportbeschränkungen der Vereinigten Staaten auf Chips nach China mögen auf nationalen Sicherheitserwägungen beruhen, werden aber dennoch Auswirkungen auf die Seefracht und ihre aktuelle Lage sowie auf den Rest der Welt haben. Das Maßnahmenpaket könnte die größte Verschiebung in der US-Politik in Bezug auf die Seefracht nach China und ihre aktuelle Lage seit den 1990er Jahren bedeuten. Wenn es effektiv ist, könnte dies Chinas Chip-Fertigungsindustrie behindern, indem es amerikanische und ausländische Unternehmen, die US-Technologie nutzen, zwingt, die Unterstützung für einige der führenden Fabriken und Chip-Designer Chinas einzustellen. Diese Politik wird in der Presse mit den strengen Vorschriften auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges verglichen und könnte China ernsthaft zurückwerfen sowie die Seefracht und ihre aktuelle Lage maßgeblich verändern. Die Ausweitung der US-Befugnisse zur Kontrolle der Exporte von Chips, die mit US-Mitteln hergestellt wurden, basiert auf einer Ausweitung der sogenannten „Foreign Direct Product Rule“. Sie wurde zuvor erweitert, um der US-Regierung die Befugnis zu geben, den Export von Chips aus Übersee an den chinesischen Telekommunikationsriesen Huawei zu kontrollieren und später den Fluss von Halbleitern nach Russland aufgrund des Ukraine-Kriegs zu stoppen.
Presseberichten zufolge wartete die chinesische Regierung nicht lange, bevor sie mit Sanktionen ihrerseits antwortete und so die Seefracht und ihre aktuelle Lageweiter beeinflusst. China hat während dem Besuch von Nancy Pelosis in dem selbstverwalteten Inselstaat eine Isolationstaktik eingeleitet. Diese Taktik beinhaltet gewisse Vorgehen, die von den Medien als ein Angriff auf die Wirtschaft Taiwans gedeutet wird. Große Konzerne klagen über plötzliche Importverbote, nachdem mindestens 2000 von 3200 taiwanesischen Lebensmittelimporten ausgesetzt wurden. In einer Erklärung der allgemeinen Zollverwaltung hieß es, sie verbiete die Einfuhr diverser Lebensmittel. Als offizieller Grund für die Verbote wurde (wie in der Vergangenheit) die Sorge um Schädlinge und chemische Rückstände angegeben. In Taiwan glaubt man jedoch, dass diese plötzlichen Schritte politisch motiviert sind und der Einfluss auf die Seefracht und ihre aktuelle Lage beabsichtigt ist. Darüber hinaus kündigte das chinesische Handelsministerium an, den Export von natürlichem Sand zu stoppen. Es ist ein wesentlicher Rohstoff, den Taiwan für verschiedene Bauprojekte sowie die Produktion von Siliziumwafern, seinem wichtigsten Fertigungssektor, benötigt. Dies ist jedoch nicht das erste Mal, dass China den Sandtransport bzw. Schüttguttransport auf die Insel verbietet, und es wird nicht erwartet, dass der Schritt große Auswirkungen auf die Seefracht und ihre aktuelle Lage haben wird. So ist in puncto Seefracht die aktuelle Lage angespannt. Eine weitere Verschärfung des Konflikts gilt zwar noch nicht als übermäßig wahrscheinlich, bedenklich ist sie aber dennoch. Nicht nur mit Blick auf die Seefracht und ihre aktuelle Lage.