Während es viele dokumentierte Gründe und beitragende Faktoren für den Klimawandel gibt, ist es wahrscheinlich, dass das Wachstum der E-Commerce-Logistik dazu beigetragen hat. Nachhaltige Logistik zielt darauf ab, die Umweltbedrohung durch industrielle und kommerzielle Aktivitäten zu reduzieren, indem die Art und Weise, wie Lieferketten Kunden auf der ganzen Welt bedienen, ökologischer wird. Nachhaltige Logistik wird sich als ein immer relevanterer Anspruch erweisen, da die Weltbevölkerung bis 2035 schätzungsweise auf 1,5 Milliarden anwachsen wird. Dies wird zu einem starken korrespondierenden Anstieg der Nachfrage nach Dienstleistungen auf der ganzen Welt führen. Das stellt aus logistischer Sicht eine immense Herausforderung dar.
Nachhaltige Logistik wird künftig mehr als nur ein eitler PR-Stunt sein müssen. Immer mehr Konsumenten entwickeln ein Bewusstsein dafür, dass auch ihre Entscheidungen Einfluss haben – und achten darauf, welchen Abdruck ihr Konsum bedingt. Dies steht und fällt nicht nur mit dem Produkt an sich, sondern auch mit sämtlichen logistischen Aspekten, die wir uns als Logistikunternehmen in Hamburg näher angeschaut haben:
Nachhaltige Logistik muss in diesem Sinne künftig bei allen Aspekten ansetzen und die Lieferketten entschlacken. Denn nicht nur von Konsumentenseite sondern auch von Regierungsbehörden werden höhere Umweltstandards eingefordert und zum Teil auch forciert. Wer in Zukunft also wettbewerbsfähig bleiben will, muss nachhaltige Logistik weit oben auf die Agenda setzen. Insbesondere, da der E-Commerce und die korrespondierende Logistik in Zukunft noch größer werden dürften.
Nachhaltigkeit in der Logistik wird glücklicherweise von den verantwortlichen Unternehmen nicht mehr nur als lästige Fleißaufgabe oder als grüner Werbe Claim wahrgenommen. Gerade eine praktisch umgesetzte Logistik Nachhaltigkeit bietet auch reichlich Chancen, Unternehmensprozesse effizienter und ökonomischer zu machen. Entgegen dem Klischee muss mehr Umweltfreundlichkeit eben nicht immer teurer sein. Im Gegenteil! Emissionen sparen bedeutet in der Praxis oft auch Kosten sparen.
Besonders in den „letzten Kilometern“ einer logistischen Kette liegen echte Einsparpotenziale, wenn nachhaltige Logistik dort für sinnvollere Routen und Zuladungen sorgt. Gerade diese „letzten Kilometer“ sind nämlich oft besonders emissionsrelevant. Sie beschreiben den logistischen Transport über die Straßen hin zum Endkunden bzw. zu Geschäftspartnern. Dass diese so viele Emissionen erzeugen, liegt dabei nicht nur an der Größe der Flotten, die zu diesem Zweck mittlerweile unterwegs sind, sondern auch an den vielen Leerfahrten. Wenn die Waren zum Geschäftskunden bzw. alle Pakete in einem Bezirk ausgeliefert sind, geht es zurück …. Und zwar ohne Zuladung. Solche Leerfahrten machen auf den sogenannten „letzten Kilometern“ der Logistik bis zu 20% aus. 20%, die einfach nur organisatorischer Sachzwang sind, aber keine wirtschaftliche Wertschöpfung erzeugen. Stattdessen erzeugen sie Kosten, Zeitverlust und Emissionen. Containerschiffe im Rahmen der Seefracht haben solche Probleme hingegen nicht, da sie typischerweise im selben Hafen ab- und zuladen. Gewohnheitsmäßige Leerfahrten wären hier schlicht zu teuer. Aber auf der Straße wird das bisweilen eher nachlässig gehandhabt. Dies erzeugt in Summe vermeidbare Emissionen und Kosten.
Eine nachhaltige Logistik kann an dieser Stelle ansetzen, um solche Verschwendung bestmöglich einzudämmen (wo organisatorisch machbar und sinnvoll). Beispielsweise über eine sinnvolle Verteilung von Distributionszentren. Aber auch die Fahrzeuge selber können im Sinne der nachhaltigen Logistik optimiert werden. Nicht nur durch umweltfreundlichere Antriebe, sondern auch bspw. Durch Bremssysteme, welche die erzeugte Energie wieder ins System einspeisen. Ferner gibt es mittlerweile eine Funktion in Navigationssystemen, welche die Routen nicht primär nach kürzester Strecke/Zeit berechnet, sondern nach dem Gesichtspunkt des geringsten Verbrauchs. Gerade bei naturgemäß schweren Transportfahrzeugen kann dies langfristig erheblich Emissionen und Kosten einsparen. Bspw. Indem der Anteil von Fahrten bergauf auf ein Minimum reduziert wird. Nachhaltige Logistik ist in diesem Sinne gleichbedeutend mit effizienter Logistik.
Gemessen daran, dass Logistik gerade auf den Straßen einen besonders großen CO₂-Abdruck erzeugt, könnte die Vermutung nahe liegen, dass der E-Commerce bzw. Onlinehandel ein ganz großer Sündenbock diesbezüglich ist und eine nachhaltige Logistik erschwert. Doch das wäre etwas zu einfach gedacht. Tatsächlich ist die Situation eher ambivalent zu beurteilen. So stimmt es zwar, dass der E-Commerce Kaufvorgänge für Konsumenten bequemer und unverfänglicher gemacht hat, was in der Tat einen gewissen Überkonsum befeuert. Wo der Weg in die Stadt zum Kaufhaus entfällt, fällt es entsprechend leichter, das digitale Portemonnaie zu zücken.
Aber diese Fahrten seitens der Konsumenten entfallen eben auch. Wer weiß, wie viele Einkaufsbummler (alle in kleinen Fahrgemeinschaften oder allein im Auto) durch einen Transporter von Hermes, DHL, UPS und Co. Ersetzt werden? Im Grunde wirkt der Onlinehandel diesbezüglich wie eine klare logistische Optimierung, was an sich durchaus als nachhaltige Logistik gesehen werden kann. Den Onlinehandel einseitig zu verteufeln, greift eben zu kurz. Auch früher haben die Menschen Klamotten, Haushaltsgeräte, Gadgets und vieles mehr eingekauft. Nur, dass sie dies eben logistisch weitgehend selbst besorgen mussten (wenn wir mal vom guten, alten Versandhandel absehen). Wer weiß, wie unsere Emissionen heute aussehen würden und in welcher Ferne eine nachhaltige Logistik liegen würde, wenn dies auch heute noch so wäre?
Nachhaltige Logistik und gewinnorientierte Unternehmensführung schließen einander nicht aus. Die Bereinigung von zugrundeliegenden Prozessen spart eben nicht nur Emissionen, sondern auch Geld und Zeit. Eine nachhaltige Logistik kann so tatsächliche Kosten sowie Opportunitätskosten gleichermaßen reduzieren. Und gemessen daran, dass auch immer mehr Konsumenten, gerade in Verpackungsfragen, immer mehr auf eine nachhaltige Logistik pochen, wird sie auch immer zielgruppenorientierter. Wer nachhaltige Logistik nicht bereits jetzt als unternehmerischen Sachzwang begreift, wird perspektivisch Probleme bekommen.
Auch ECL Kontor möchte seine Unternehmensprozesse kontinuierlich optimieren, insbesondere im Bereich Nachhaltige Logistik. Mit dem Projekt „ECL goes green“ untersuchen wir unsere internen und externen Optimierungsmöglichkeiten. Um unseren Beitrag zum Umweltschutz zu leisten, haben wir bereits im Jahr 2022 neue elektrische Firmenwagen für unser Unternehmen bestellt. Anstatt von Hybrid-Modellen, haben wir uns für rein elektrische Fahrzeugmodelle entschieden. Auf unserem Parkplatz wurden insgesamt zehn Doppel-Ladesäulen installiert, um gleichzeitig 20 Fahrzeuge mit Strom versorgen zu können. Durch diese Maßnahmen konnten wir bereits im März 2023 rund 3180 kg CO₂ einsparen. Wir sind zuversichtlich, dass sich die Einsparungen weiter ausdehnen werden, wenn alle Fahrzeuge unseres Unternehmens umgestellt wurden. Darüber hinaus haben wir im Rahmen des Projekts einen E-LKW zum Testen bestellt. Sobald die Lieferung erfolgt, startet ECL Kontor auch dieses Pilotenprojekt für Nachhaltige Logistik. Wir möchten unsere Kunden immer auf dem neuesten Stand halten und informieren deshalb regelmäßig über weitere Optimierungen in Sachen Nachhaltige Logistik auf unserer Website und in unseren Social-Media-Kanälen.
Mehr dazu auf unserer Website unter „Unsere Werte„.
