Je mehr Frachtfahrzeuge unterwegs sind, desto wichtiger wird es, die Logistik zu optimieren.
Das hohe Volumen im Güterverkehr führt zu vielen Leerfahrten – 2022 waren 62,21 Prozent[1] der Lkw ohne Ladung unterwegs, 2016 waren es noch 58,5 Prozent[2]. Dieser Aufwärtstrend hängt mit dem wachsenden E-Commerce zusammen, weil immer mehr Menschen online bestellen, statt in stationären Geschäften zu kaufen.
Für die Logistikbranche bedeutet das steigende Kosten für Personal, Kraftstoff und Fahrzeugwartung. Da der Umsatz nicht zwangsläufig im selben Maß wächst, sollten Logistikunternehmen ihre Logistik verbessern und Leerfahrten vermeiden, um trotz der Zusatzkosten für gute Gewinnmargen zu sorgen. Dieser Beitrag von ECL Kontor zeigt die Chancen auf und bietet Handlungsansätze für die Umsetzung.
Unternehmen können sich mehrere Vorteile verschaffen, wenn sie ihre Lagerlogistik optimieren. Eines der Hauptargumente besteht darin, dass die „sechs R“ besser erfüllt werden. Darunter ist zu verstehen, dass:
verfügbar ist. Vor allem in Bezug auf das letzte Kriterium kommt es darauf an, Leerfahrten beim Transport zu vermeiden. Sie sind ein Kostentreiber und binden Personal, das an anderer Stelle fehlt. Da Warenströme asymmetrisch sind, dürfte es nie ganz gelingen, sämtliche Leerkilometer zu umgehen. Optimierungspotenzial ist allerdings trotzdem vorhanden und es lohnt sich für jeden Betrieb, die Logistik zu optimieren.
Zu den hohen Kosten kommt hinzu, dass die große Zahl an Lkw auf den Autobahnen vielen Menschen negativ auffällt. Wenn es gelingt, die Logistik zu optimieren und den Anteil an Leerfahrten zu senken, kann der Gütertransport insgesamt entzerrt werden. Das kann das Image der Branche in der allgemeinen Bevölkerung verbessern und potenzielle Nachwuchskräfte in ihrer Berufswahl beeinflussen.
Da das Schienennetz hierzulande noch nicht ausreicht, um die Logistik darauf zu verlagern, sollten Betriebe stattdessen die interne Logistik optimieren. Weitere Vorteile, die verbesserte Abläufe in der Logistik bieten, sind:
Neben den Ausgaben für Personal und Fahrzeuge sollten Unternehmen die CO₂-Bepreisung von Kraftstoffen im Blick behalten. Sie stellt einen weiteren Anreiz dar, um die Logistik zu optimieren.
Für das Jahr 2024 ist derzeit ein Preis von 35 Euro für eine Tonne CO₂-Äquivalent zu erwarten. Dadurch verteuert sich ein Liter Diesel um elf Cent und ein Liter Benzin um knapp zehn Cent. Das macht Leerfahrten aus betriebswirtschaftlicher Sicht vollends unrentabel und wird künftig mehr Firmen dazu zwingen, ihre Logistik zu optimieren.
Übrigens: Als Logistikunternehmen in Hamburg zählen zu unseren Dienstleistungen das Containertrucking am Hafen, die Seefracht und die Luftfracht. Mit uns Logistik optimieren!
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um den Gütertransport zu verbessern. Ein wichtiger erster Schritt ist eine Prozessanalyse. Sie dient dazu, ineffiziente Abläufe zu entdecken. Aus folgenden Teilschritten setzt sich diese zusammen:
Ein weiterer Ansatz besteht darin, digitales „Track & Trace“ (Sendungsverfolgung) zu nutzen. Dadurch können Unternehmen sämtliche Wege einer Sendung kontrollieren und feststellen, wo sich Verzögerungen ergeben. Das erlaubt eine gezielte Problemanalyse und eröffnet dadurch die Möglichkeit, die Logistik zu optimieren.
Bei grenzüberschreitenden Fahrten innerhalb der EU sollten Transportfirmen es erwägen, Kabotage zu nutzen. Sie können damit auf der Rückfahrt eine leere Ladefläche vermeiden und so ihre Logistik optimieren.
Betriebe können von Synergieeffekten profitieren, wenn sie sich digital mit anderen Unternehmen vernetzen. Dafür gibt es mehrere Plattformen von verschiedenen Anbietern. Sie erlauben es etwa, Fahrten untereinander abzustimmen.
Hierfür wird ein Spotmarkt eingerichtet, über den Betriebe kurzfristig freie „Spots“ buchen können. Diese Systeme bauen auf künstlicher Intelligenz auf, die lernfähig ist und durch Algorithmen für eine optimale Auslastung sorgen kann.
Je nach System ist es zudem möglich, Teilladungen zu verbinden. Um eine möglichst genaue Passung zu erreichen und die Logistik zu optimieren, werden Datenbanken mit großen Datenmengen angelegt. Diese können Nutzer anhand Dutzender Parameter nach einer optimalen Fahrtmöglichkeit durchsuchen.
Wichtig dabei ist, dass der Nutzen der Plattformen umso größer ist, je mehr Fahrzeuge, Frachtführer und Verlader sich daran beteiligen. Insbesondere kleine und mittlere Logistikbetriebe profitieren davon, weil bei ihnen Liefer- und Empfangspunkte oft weit auseinanderliegen. Durch eine plattformbasierte Vernetzung mit anderen Unternehmen können sie Leerfahrten auf das nötige Minimum begrenzen und ihre Logistik optimieren.
Die vollständige oder teilweise Automatisierung im Kommissionierungslager ist eine weitere Möglichkeit, um die Logistik zu optimieren. Durch fahrerlose Transportsysteme (FTS) oder Roboter können Betriebe einige Branchenrisiken, etwa Personalmangel, abmildern.
Die Nutzung von KI-gestützten Systemen erlaubt es zudem, die Kommissionierung 24 Stunden täglich ablaufen zu lassen. Das ist speziell im E-Commerce ein großer Vorteil, da es hier wesentlich auf Schnelligkeit ankommt. Kunden sind es mittlerweile gewohnt, ihre Bestellungen in wenigen Tagen zu erhalten, weshalb dies ein wichtiger Faktor ist, um die Logistik zu optimieren. Weitere Chancen sind:
Für Händler, die keine eigene Logistik aufbauen wollen oder können, sind Fulfillment-Dienstleistungen eine ideale Lösung. Sie garantieren einen schnellen Versand der Waren und sichern dem Online-Händler damit einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Zudem muss er keine Mittel investieren, um die Logistik zu optimieren, wenn er die Prozesse auslagert.
Unser Ziel bei ECL Kontor ist es, nicht nur die Logistik zu optimieren und die Effizienz unserer Transporte zu steigern, sondern auch übermäßige Emi. Durch die Optimierung unserer Touren und die effektive Nutzung der Rücktourkapazität können wir den CO₂-Ausstoß erheblich reduzieren. Bei Ferntouren oder Sammelgutsendungen, die nicht die volle Kapazität unserer LKWs ausnutzen, arbeiten wir in der Regel mit Partnern wie Speditionen oder Sammelgutstellen zusammen. Auf diese Weise vermeiden wir Leerfahrten und ungenutzten Raum, was wiederum hilft, Emissionen zu sparen. Darüber hinaus bieten wir unseren Kunden verschiedene Konzepte an. Neben direkten LKW-Touren bieten wir auch Bahn-Kombi-Touren an, die zu erheblichen Emissionseinsparungen führen können.
Wie dieser Beitrag gezeigt hat, gibt es viele Möglichkeiten, um die Logistik zu optimieren. KMUs haben in der Regel ein überdurchschnittlich großes Optimierungspotenzial, durch das Gewinnmargen gesteigert und Kosten gesenkt werden können. Es ist ratsam, im Unternehmen einen Verantwortlichen zu benennen, der mit der Optimierung beauftragt ist. Dadurch laufen alle Fäden in einer Hand zusammen und es kann eine Strategie entwickelt werden, um alle Chancen beispielsweise durch die E-Commerce-Logistik zu nutzen.
[1] https://www.kba.de/DE/Statistik/Kraftverkehr/deutscherLastkraftfahrzeuge/vd_Inlandsverkehr/vd_inlandsverkehr_node.html
[2] https://www.mm-logistik.vogel.de/leerkilometer-und-leerfahrten–wie-man-sie-reduziert-und-vermeidet-a-673353